KRITIS und NIS-2 sind Begriffe, die sich auf unterschiedliche Aspekte der Sicherheit und Resilienz in der digitalen Welt beziehen. KRITIS steht für Kritische Infrastrukturen und bezeichnet spezifische Sektoren wie Energie, Gesundheit, Wasser und Finanzen, die für das Funktionieren der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Die Sicherheit von KRITIS ist in vielen Ländern durch spezielle Gesetze und Maßnahmen geregelt, um deren Schutz vor physischen und digitalen Bedrohungen zu gewährleisten.
NIS-2 hingegen steht für die zweite Richtlinie über Netzwerk- und Informationssicherheit der Europäischen Union. Diese Richtlinie zielt darauf ab, die allgemeine Cybersicherheit in der EU zu stärken, indem sie Mindestsicherheitsanforderungen für Betreiber wesentlicher Dienste und Anbieter digitaler Dienste festlegt. NIS-2 erweitert im Vergleich zur ersten Richtlinie den Anwendungsbereich auf zusätzliche Sektoren und Dienstleistungsanbieter und legt verstärkten Fokus auf die Meldung von Cyberzwischenfällen sowie die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten.
Genau genommen konzentriert sich KRITIS auf den Schutz von Schlüsselsektoren, während NIS-2 auf die Verbesserung der allgemeinen Cybersicherheit in der EU abzielt, insbesondere durch die Festlegung von Standards für digitale Dienstleister und die Förderung einer koordinierten Reaktion auf Cyberbedrohungen in der gesamten Union. Beide Ansätze sind jedoch miteinander verbunden, da die Sicherheit kritischer Infrastrukturen ein wesentlicher Bestandteil der allgemeinen Cybersicherheitsbemühungen ist.